Alsdorfdamals - Alsdörp Fröjjer -

Erinnerungen an meiner Heimatstadt

 

 

 

 

 

Heute, wo es schon oft vor dem Elten im Elften richtig losgeht, kann man sich das gar nicht mehr vorstellen: Es gab Zeiten, da durfte man gar nicht Karneval feiern, da war das rheinische Brauchtum schlicht und einfach verboten! Auch in Alsdorf. Ein starkes Stück, finden Sie nicht? Die Chronik der KG Blaue Funken berichtet über diese düsteren närrischen Zeiten. Und da machen wir eine kleine historische Anleihe:

Der Dienstag vor Aschermittwoch wird heute noch in vielen Kalendern mit "Fastnacht" bezeichnet. Der Rheinländer sagt dazu: Fastelovend. Darin wird deutlich, dass der Abend (ovend) vor dem Beginn des Fastens gemeint ist. Dieses wort begegnet uns bereits in der zweiten Hälte des 12. Jahrhunderts als "vastavend" und weist auf den letzten Abend vor der Fastenzeit hin. Ursprung des Karnevals ist das Bedürfnis der Menschen, sich vor dem Fasten noch einmal kräftig zu amüsieren. Gesang, Tanz und Mummenschanz wurden als "Fasteleer" bezeichnet, der heute noch am Aschermittwoch als Strohpuppe in aller Öffentlichkeit verbannt wird.

 

Unter Androhung
empfindlicher Strafen

 

Im Laufe der Jahrhunderte dehnte sich der "vast avend" weiter aus, bis schließlich die von uns noch heute besungenen drei tollen Tage entstanden. Urkundliche Überlieferungen über die rheinische Fastnacht finden wir zuerst beim Mönch Cäsarius aus dem Kloster Heisterbach. In seinem "Dialogus" Miracolorum" berichtet er von solchen Festen aus dem Jahre 1220.
Auch in den nächsten Jahrhunderten war es um den rheinischen Fastelovend nicht immer gut bestellt. Die Landesherren und Räte der Städte verboten unter Androhung von Strafen den Fastelovend, besonders aber die Vermummung. Diese Verbote waren aus Sorge um die Sicherheit der Städte und befestigten Orte geboren, weil man befürchtete dass sich unter den Masken allerhand fremdes und unerwünschtes Gesindel einschleichen könnte. So blieb es nicht aus, dass der Fastelovend zeitweise ganz in Vergessenheit geriet, besonders dann, wenn Kriege über das Land zogen.

 

Kein Standesunterschied,
kein Dienstzwang

 

Erst mit dem in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts immer mehr aufkommenden Standesbewußtsein des Bürgertums und damit des Zunftwesens, bekam der Fastelovend neuen Auftrieb. Die sonst so streng betonte Etiketten und gesellschaftliche Ppostion der Aristokratie schmolz vor dem wachsenden Familien- und Bürgersinn schnell dahin und fand im Fastelovendtrubel besonderen Ausdruck.

An diesen Tagen gab es weder Standesunterschied noch Dienstzwang. Kutscher und Herren, Bürger und Adlige - alle maskierten sich in geradezu grotesker Weise und gaben sich so gemeinsam dem Frohsinn hin. Fastelovend wurde wieder gefeiert und ganz besonders im Rheinland, dem Land des Frohsinns und der Lebensbejahung."

Genießen wir also die besseren Zeiten, in denen wir heute leben. Und wie das in den letzten Jahrzehnten und Jahren in Alsdorf zuging, na, darüber erfahren Sie natürlich jetzt noch mehr auf den folgenden Seiten. Schauen Sie mal!

 

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