Alsdorfdamals - Alsdörp Fröjjer -

Erinnerungen an meiner Heimatstadt

Kellersberg

 

 


Bildquelle: "Alsdorf Geschichte einer Stadt"

Text: Franz Swoboda



Schloss (Gut) Kellersberg
Das adelige Haus „Gut Kellersberg“ wir erstmals im Jahre 1338 erwähnt (Quelle: Eschweiler Pfarrarchiv von 1707). Im Jahr 1439 besaß der Burggraf von Wilhelmstein (Bardenberg) den Hof (Schloss) Kellersberg. Zwischenzeitlich änderten sich die Eigentumsverhältnisse immer wieder. Jahrhunderte später erwarb der Friedrich von Blanckhardt, Burgherr in Alsdorf das Kellersberger schloss.  Im Jahre 1867 ging der Besitz Schloss Kellersberg im Rahmen einer Erbteilung auf Theodor von Blanckardt, Bruder des Alsdorfer Burgherren über.
Im Jahre1897 brannten die Gebäude des Schlosses aus unbekannter Ursache vollständig nieder und wurden danach nicht mehr aufgerichtet.
Später dann, erwarb der Eschweiler Bergwerks-Verein das ganze Besitztum und errichtete zu Abdeckung des Eigenbedarfs einen Bauernhof. Erster Pächter war der Alsdorfer Landwirt Josef Breuer.
Heute erinnert an das verschwundene Schloss nur noch der frühere originale Wappenstein mit der Jahreszahl 1724, der in die Tormauer des Bauernhofes eingemauert ist.
Der Wappenstein wurde im Jahr 1906 vom alten Förster Friedrichs, dessen Forsthaus (EBV Dienstgebäude der früheren Förster Friedrichs und Wolf) heute noch genau gegenüber dem früheren Schloss steht,  in einem zerfallenen Stall des Schlosses gefunden und für die Nachwelt erhalten.





Im Sommer 1906 beginnt der  EBV mit dem Bau der Werkssiedlung Kellersberg, welche nach dem dortigen abgebrannten Schloss Kellersberg benannt wird. Es folgen mehrere Bauphasen.

 

 

 

Abgestempelt 1912 zeigt diese Ansicht Kellersberg I kurz nach Errichtung. Der Blick geht vom Ende der Broicher Straße in Kellersberg II über die Straße Am Kellersberg hinüber in die Ringstraße.Kellersberg I wurde vom EBV von 1906 bis 1909 errichtet und umfasste 309 Wohnungen in 14 Straßen.

 

 

Die Kolonie Kellersberg I wurde von 1906 bis 1909 vom EBV zur Unterbringung der Bergarbeiter mit ihren Familien errichtet. Der Blick geht vom Westring über die nach Ofden abfallende Straße " Am Kellersberg " auf die Häuser der Ringstraße / Roseggerstraße. Die Aufnahme zeigt Kellersberg um 1915.

 

 

 

 

 

 

 

 

Gemeinsam mit der " Kolonie " Kellersberg I baute der EBV ab 1906 eine Schule und einen Kindergarten. Die heutige Grundschule in der Ringstraße erhielt am 1.1.1909 den ersten Lehrer, Peter Heinrich Schiffer aus Hoengen.Die Aufnahme entstand kurz nach Fertigstellung der Schule.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bildquelle / Manfred Honneff

 

1925 / 1926 Hunderennen auf der Kellersberger Rennbahn. Im Hintergrund die Kellersberger Schule ( Ringstrasse ).

 

 

 

Die Kellersberger Rennbahn. Bildquelle und Geschichte / Manfred Honneff

 

 

Sie war damals die zweit  größte im Aachener Raum. Die größte Rennbahn gab es in Herzogenrah-Straß.
Zuerst:  1932 war eine große Gebietsumstrukturierung.


             Kellersberg  -  damals Gemeinde Broich ( nicht Broichweiden ), Schaufenberg und
             Neuweiler  -  damals Siersdorf,  wurden zur Gemeinde Alsdorf eingemeindet.


Die Kellersberger Rennbahn  entstand in den Jahren 1923/1924 zwischen Kellersberg I und dem Weiher, als eine Sportanlage besonderer Art.
Sie gehörte zu den großartigsten Anlagen unserer Gegend.
Einweihung war am 15. Juni 1924.
Es fanden Rad- und Hunderennen darauf statt.
Im Winter benutzte die Bevölkerung die Rennbahn zum Schlittschuh laufen.
Am Ende der zwanziger Jahre verfiel die Bahn bereits.
Durch wirtschaftliche Schwierigkeiten.
Die Kellersberger Bevölkerung benutzte die Rennbahn am Martinstag für den berühmten Martinszug.
In der Bahnmitte loderte ein riesiges Feuer. Und über den oberen Wall ritt St. Martin mit wehendem Mantel in die Arena ein. Für die gesamte anwesende Alsdorfer Bevölkerung ein Schauspiel besonderer Art.
Mit Kriegsbeginn ruhte der gesamte Betrieb auf der Rennbahn.
1943 begann man das Rennbahnareal durch russische Kriegsgefangene, welche in Neuweiler einquartiert waren, abzutragen. Der anfallende Kies wurde zum Autobahnbau und Bunkeranlagen benutzt.
Nach dem 2. Weltkrieg benutzte die Gemeinde Alsdorf die Kiesgrube ( alte Rennbahn ) als Müllkippe.
Jahre lang wurde der gesamte Alsdorfer Müll hinter der Kellersberger Schule aufgekippt.
Keinem im Gemeinderat sitzenden, egal welcher Partei, interessierte, welchen Gestank die Kinder in der Kellersberger Schule ausgesetzt waren.
1958 gab die Stadt Alsdorf, das Müllgelände der ehemaligen " Kellersberger Rennahn", zum Bau von
Schulen frei.

Manfred Honneff

 

 

 

Eine neue Infomartion wurde mir zugeschickt über der Rennbahn unterhalb Kellersberg.

In der Rennbahn unterhalb Kellersberg wurde in den letzten Kriegsjahren ein Lager für italienische Kriegsgefangene errichtet, welche in Kolonne tagtäglich nach Anna 1 zur Arbeit unter Tage geführt wurden.

Ein herzliches Dankeschön geht an Hans Hasenjäger - Alsdorfer (1931-1956) - der mir diese Info schickte.Von hier aus viele Grüße aus Alsdorf nach Italien.

 

 

 

Luftaufnahme vom November 1944. Quelle / Hans Hasenjäger

 

Die Baracken des Lagers in der Rennbahn sind gut sichtbar, unten links der Alsdorfer Weiher, oben links die Halde,davor die damalige Aachener Straße.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vom Dach der Schule in der Ringstraße aus fotografiert geht der Blick nach Nordwest. Im Vordergrund verläuft die Ringstraße.

 

 

 

 

 

 

 

 

Kellersberg I wenige Jahre nach Fertigstellung. Auf dem Gartengelände rechts oben wurde 1914 die erste Kellersberger Kirche errichtet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ab 1910 erweiterte der EBV Kellersberg um den Bereich Kellersberg II. Die Aufnahme entstand um 1920.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwei Straßen im Bereich Kellersberg II um 1920. Im Nordring links die ebenfalls vom EBV errichtete zweite Kellersberger Schule, heute Gemeinschaftsgrundschule. Der Blick im Westring geht in Richtung Alsdorf.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Broicher Straße wurde als Verbindungsweg zwischen Alsdorf und Ofden, über Kellersberg führend, in den Jahren 1897 / 98 von den Gemeinden Alsdorf und Broich ausgebaut.Die Aufnahme entstand um 1925.

 

 

 

 

 

 

 

 

Blick in Richtung ehemaligen Bahnübergang. Die Broicher Straße war und ist bis heute noch immer der Hauptzugang von Alsdorf nach Kellersberg.Links - war ab 1945 das Kolonialwarengeschäft der " Konsum " untergebracht. Rechts - " Gaststätte Wild ".

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Sportrestaurant Adam Bodden, in der Broicher Straße am Sportplatz des Kellersberger Sportclubs gelegen, war auch Ausflugslokal bei Wanderungen ins Broichtal, wie die Bezeichnung " Restauration zum Broichtal " an der Vorderfront unterstreicht. Die Karte zeigt die Gaststätte um 1915, die auch heute noch als " Alt - Kellersberg " betrieben wird. Der Blick geht links die Broicher Straße hinunter in Richtung Alsdorf.

 

 

 

 

 

 

Die Ansicht des Nordrings um 1930 zeigt die 1909 eingerichtete evangelische Schule, die heute als Gemeinschaftsgrundschule Kellersberg genutzt wird. Kellersberg II wurde ab 1912, mit 315 Wohnungen in 11 Straßen in ähnlicher Weise wie Kellersberg I vom EBV errichtet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schon 1910 abgestempelt zeigt diese Aufnahme links die heutige Herderstraße und rechts die Uhlandstraße in Kellersberg I, von der Hebbelstraße aus gesehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Ansichtskarte wurde 1908 gestempelt. Auf der Ansichtskarte sehen wir die vermutlich älteste Mühle um Alsdorf, deren Alter und Herkunft unklar ist.Bis 1830 wurde die Mühle auch Ofdener Mühle genannt.Seit 1715 sind die Besitzverhältnisse urkundlich nachweisbar:sie wurde von Peter Offergeld gepachtet und ging später in das Eigentum der Familie Offergeld über, was sie bis heute geblieben ist.

 

 

 

 

 

 

Die Kellersberger Mühle gehörte ursprünglich zum Rittergut Kellersberg.Links hinter der Mühle lag das Schloss Kellersberg.   

                                                                                                                                                        

 

Die Ansichtskarten mit Info hier auf dieser Seite / Copyright  N. Schnorrenberg